ULMTALER ♫ Mundart mit handgemachter Musik aus Hessen
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Kleine satirische "Anleitung" für Konzertbesucher mit  ;)   (nicht allzu ernst zu nehmen)



Liebe Konzertbesucher und solche, die es werden wollen!

Auf Konzerte gehen ist eigentlich ganz einfach. Oft muss man einfach nur hingehen, manchmal braucht man aber eine Eintrittskarte (entweder an der Abendkasse oder beispielsweise im Internet, man muss dann fast gar nichts mehr tun), und zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftauchen. Das andere machen alles andere Leute für einen. Je nach Konzert gibt es Leute, die einen reinlassen, Leute, die einem den Mantel aufhängen, Leute, die die Instrumente aufgebaut und verkabelt haben, Leute, die das Lichtgedöns machen, Leute, die das Tongedöns machen. Es gibt Leute, die vorher ein bisschen Musik machen (in Fachkreisen nennt man das „Vorgruppe“, oder Neudeutsch „Support“) und dann die Leute, wegen denen man gekommen ist. Meistens haben sie noch andere Leute mitgebracht, die die Instrumente spielen, die da noch so auf der Bühne rumstehen.

Es ist also wirklich ganz einfach. Man muss quasi nichts können für so einen Konzertbesuch, man muss nur hingehen, rumstehen oder rumsitzen und atmen. Wenn man will, kann man auch klatschen, jubeln und mitsingen. Optional kann man Bier trinken und Laugenbrezeln essen, muss man aber nicht. Insgesamt sind das alles Dinge, die der Durchschnittsmensch locker drauf hat.

Was auch noch hilft: Generell nett zu den anderen Menschen um einen herum zu sein, und die normalen Regeln der Rücksichtnahme zu befolgen. Dann ist eigentlich alles super.

Aber: Wenn das alles so einfach wäre, dann würde es diesen Artikel wohl nicht geben. Diese einfachen Regeln für Konzertbesuche sind scheinbar nicht immer allen Besuchern bekannt. Das ist schade, aber man kann ja Abhilfe schaffen. Es folgen also ein paar einfache und verständliche Hinweise, wie man sich auf einem Konzert verhalten sollte und vor allem: Wie besser nicht!


1. Ein Konzert ist kein Kaffeekränzchen
Für manche Menschen stellt sich scheinbar völlig überraschend heraus, dass man sich auf Konzerten gar nicht ungestört unterhalten kann. Weil oben auf der Bühne diese Leute stehen, die Musik machen. Manche Menschen im Publikum unterhalten sich aber trotzdem.

Deshalb nun hier ein hilfreicher Hinweis:
Wenn man sich mit Freunden zum Quatschen treffen möchte, ist ein Konzert möglicherweise nicht der geeignete Ort dafür. Auch nicht, wenn alle die Künstler auf der Bühne total klasse finden.
Das hat zwei Gründe: Erstens werden Sie selbst von der Musik gestört, während Sie die Aufarbeitung der Erlebnisse vergangener Monate besprechen. Zweitens stören Sie so etwa alle Menschen, die um Sie herum sitzen oder stehen und eigentlich gekommen sind, um den Künstlern zuzuhören.
Ja genau: Abgefahren! Die anderen Menschen sind gar nicht zum Quatschen da! Wer hätte das gedacht?
Sollte man nun einmal angesprochen und gebeten werden, die Quatscherei einzustellen, so empfiehlt es sich, diesem Ratschlag Folge zu leisten. Vielleicht war einem ja wirklich nicht bewusst, so laut geredet zu haben.
Wie man nicht reagieren sollte: Beleidigt sein. Behaupten, dass das ja wohl nicht so schlimm sei. Dem Intervenierenden unterstellen, er wäre ein humorloser Spießer.
Sollte man zum zweiten Mal angesprochen und gebeten werden, die Quatscherei doch jetzt wirklich mal einzustellen, und zwar von einer völlig anderen Person aus einer völlig anderen Richtung, so ist es wirklich dringend erforderlich, kurz in sich zu gehen und sowohl die eigene Wirkung auf seine Mitmenschen als auch die Motivationsgründe für diesen Konzertbesuch zu hinterfragen. Es ist nun also an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen und Entscheidungen zu treffen.
Entscheiden Sie sich für das Konzert, so bleiben Sie einfach, wo Sie sind, beschränken die Quatscherei aber, sowohl hinsichtlich der Lautstärke als auch der Intensität, auf ein für Ihre Umwelt erträgliches Maß. Das bedeutet, möglichst wenig möglichst leise zu sagen. Am besten in den Momenten, wenn gerade alle applaudieren.
Entscheiden Sie sich für den Informationsaustausch, so entfernen Sie sich rasch aus der Menge, ziehen sich an den Rand des Konzertsaales zurück und halten sich von Ihren Mitmenschen fern. Alternativ verlassen Sie den Konzertsaal, gehen nach Hause, öffnen eine Flasche Wein oder alternativ zwei Bier und legen einfach eine Platte des Künstlers auf, der gerade noch auf der Bühne stand.
Vorteile für Sie: Sie haben die Musik, können sich aber ungestört unterhalten. Außerdem ist das Bier günstiger.
Vorteile für alle anderen: Sie können der Musik jetzt ungestört zuhören und müssen sich nicht über die Quasselstrippen ärgern.

2a. Das Handyphoto wird nicht besser, wenn man es zehn Mal macht.
Es ist kein Problem, wenn Leute auf Konzerten fotografieren oder filmen. Schon deshalb, weil normalerweise auch die Presse da ist und über das Konzert schreibt, und da gerne Bilder macht, um den Artikel optisch etwas aufzuwerten.
Aber: Handy's sind eigentlich zum Telefonieren da! Die Qualität deren Kameras sind für Konzertfotografie also möglicherweise nicht sonderlich gut geeignet. Man kann das machen, aber man muss nicht unbedingt hoffen, dass da superscharfe und hochwertige Fotos entstehen. Werden sie nicht. Auch nicht, wenn man es zehn Mal versucht. Auch nicht, wenn man minutenlang die Kamera hochhält und verzweifelt rein- und rauszoomt, den Fokus verschiebt und mit jeder denkbaren Einstellung versucht, mehr aus der Kamera rauszubekommen als je drin sein könnte. Verstehen Sie das bitte!
Andernfalls kaufen Sie halt eine teure DSLR mit 'nem hochwertigen Objektiv, kommen drei Stunden früher und sehen zu, dass Sie ganz, ganz vorne einen Platz bekommen. Dann wird das vielleicht auch was mit dem Bild.
Sofern Sie aber keine teure DSLR mit nem meterlangen Objektiv haben und direkt vorne stehen, holen Sie halt ihr Smartphone raus, halten Sie es kurz hoch, machen das Bild und rechnen damit, dass es vielleicht unscharf ist. Die Kamera, die Sie sonst nämlich minutenlang in die Höhe strecken, ist genau im Blickfeld ihres Hintermannes oder Ihrer Hinterfrau. Die können dann genau das, was Sie gerade so toll finden, dass Sie es unbedingt für die Nachwelt festhalten wollen, nicht sehen. Gar nicht! Und wenn Sie zehn Mal hintereinander versuchen, ein tolles Bild zu machen, dann können die hinter Ihnen zehn Mal so lange nichts sehen.

2b. Blitz ist Mist!
Fotografieren mit Blitz ist Mist. Generell! Fast immer! Bei Handykameras sowieso! Also: Nicht mit Blitz fotografieren! Erstens werden die Fotos noch schlechter, als sie es ohne Blitz ohnehin schon wären und zweitens nervt es alle um einen rum. Weil es halt blitzt!
Noch unpassender ist übrigens, es fünf Mal hintereinander nicht zu schaffen, ein Konzert-Selfie zu machen. Mit Blitz. Das ist so dermaßen daneben, dass man garnicht weiß, wo man anfangen soll, aber hier ein Versuch:

a) Ein Selfie? Auf einem Konzert? Ich meine: ECHT JETZT? Meint ihr das ernst?
b) Ein Selfie mit Blitz? Wisst ihr eigentlich, wie bescheuert das aussieht? Die Ausleuchtung ist besch...en und im Zweifelsfall seht ihr dann auch den ganzen Siff, der sich mittlerweile auf dem Boden gesammelt hat.
c) EIN SELFIE MIT BLITZ? FÜNF MAL HINTEREINANDER? WÄHREND AUF DER BÜHNE LIVEMUSIK GESPIELT WIRD?

3. Diese weichen warmen Dinger um einen rum, das sind andere Menschen.
Das um einen herum auf so einem Konzert, das sind keine weichen warmen Blobs zum Anlehnen und Sachen abstellen, das sind andere Leute. Die haben Geld dafür bezahlt, um das da oben auf der Bühne sehen und hören zu können. Anrempeln ist uncool. Mehrfaches Anrempeln ist uncooler. Sich vordrängeln und genau vor einen Menschen zu stellen, der nachweislich und offensichtlich kleiner ist als man selbst, ist völlig unsozial.

4. Ein Extrahinweis für nervöse Raucher.
Es gibt mittlerweile in Deutschland sowas wie Gesetze zum Nichtraucherschutz. Wie zum Beispiel in der "Mitsubishi Electric HALLE", das kann man sogar hier nachlesen. Ich bin mir immer nicht so sicher, ob nervöse Raucher bereit sind, sich an diese Regeln zu halten. Sensible Nichtrauchernasen riechen übrigens auf mehrere Meter Entfernung, dass da ein nervöser Raucher offensichtlich mental nicht in der Lage ist, zwei Stunden auf seine Zigarette zu verzichten. Man muss das gar nicht sehen, man riecht das. Und zwar auch, wenn man nicht direkt nebeneinander steht.
Es ist dabei übrigens vollkommen wumpe, ob des einen oder anderen nostalgiegeprägtes Alt-68er-Rockkonzertfeeling durch das intolerante Rauchverbot beeinträchtigt wird. Dafür kann man auf Open-Air-Konzerte und Festivals gehen. Oder man hält es eben mal zweieinhalb Stündchen ohne Zigarette aus.

Unter Beachtung dieser simplen Regeln ist es quasi lächerlich einfach, ein Konzertbesucher zu werden, der seinen Mitkonzertbesuchern unangenehm auffällt.

Schönere Konzertbesuche für alle! Gemeinsam schaffen wir das!  ;)  ;)

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